I füc dl Sacher cör de Gejú - Die Herz-Jesu-Feuer

In Südtirol, wie auch im benachbarten Tirol, ist die religiöse Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu tief empfunden und mit historischen und patriotischen Aspekten verwoben. Der Ursprung der Verehrung geht auf die Ereignisse des Jahres 1796 zurück, als sich Tirol in Kriegsgefahr befand. Um Tirol vor den französischen Eindringlingen zu schützen, wurde der göttliche Beistand des Heiligsten Herzens Jesu erfleht. Zu Ehren des Heiligsten Herzens wurde später ein Festtag eingeführt.

In der Nacht zum Vorabend des Herz-Jesu-Festes ist es Tradition, auf den Bergen rund um die Dörfer Gipfelfeuer zu entzünden. Die Vorbereitungen werden bereits am Nachmittag getroffen, indem Holz zu den Gipfeln getragen wird, wo auch Fackeln oder Lampen aufgestellt werden, die in Form von Mustern mit besonderer religiöser Bedeutung, wie einem Kelch oder einem Herz, angeordnet sind. Die großen Feuer sind schon von weitem zu sehen.

Die Gipfelfeuer sind wahrscheinlich auch Ausdruck einer Wiederbelebung der alten Ritualfeuer zur Sommersonnenwende.