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Die Arbeit des Menschen und die Frucht der Erde
Am Fuße der Dolomiten eine bäuerliche Welt in ständiger Entwicklung
Ackerbau und Viehzucht waren einst die einzigen Erwerbsquellen der Talbewohner. Trotz des ungünstigen Klimas bauten die Bauern Gerste, Roggen, Weizen und später Kartoffeln, Ackerbohnen, Rüben und Buchweizen an. Die Viehzucht war einträglicher, begünstigt durch die vielen Wiesen im Talboden und die Sommerweide auf den Almen. Auch der Holzhandel war von wirtschaftlicher Bedeutung. In den letzten Jahren, seit der Tourismus das Tal verändert hat, hat sich Landschaft und Landwirtschaft gewandelt. Mittlerweile gibt nur noch wenige Vollzeit-Landwirte.
Alta Badia, die jungen Bauern von heute und die „patrones“ der Höfe
Heu machen, sich um die Almen kümmern und ein Leben, das dem Rhythmus der Jahreszeiten folgt: einige junge Bauern haben beschlossen, zurück zur Natur zu kehren, denn Zukunft kann nur nachhaltig gestaltet werden, wenn man Kunstfertigkeit und Wissen aus alten Zeiten kennt. Das Gleiche gilt für die bäuerliche Küche, die arm und reich zugleich sein kann. Da kommen die „patrones", alte und junge Frauen gerade recht. Sie zeigen bei Festen und Kirchtagen, wie Gutes aus alter Zeit heute hergestellt wird.
Heu machen. Alta Badias uralte Kunstfertigkeit.
Sié y restelé, Heu machen: der Juli ist in Alta Badia der Monat, in dem gemäht und das Heu eingefahren wird. Heute stehen dafür moderne Hilfsmittel zur Verfügung, aber früher war diese Arbeit äußerst beschwerlich. Die Arbeit begann bereits beim Aufgang der Sonne und endete erst, als diese schon wieder untergegangen war. Mittags wurde auf den Wiesen gegessen. Das Essen wurde in der „cialdira“, einer dreibeinigen Pfanne, warm gemacht. Um sie herum setzten sich alle Hungrigen im Kreis und aßen gemeinsam daraus.
Zukunft ist eine Frage des Gleichgewichts
In Alta Badia leben Tourismus und Landwirtschaft heute mehr denn je, miteinander im Einklang - dank Einfallsreichtum und Weitblick. Denn nur aus diesem Gleichgewicht heraus kann Entwicklung nachhaltig gestaltet werden. Das empfindliche Gleichgewicht der Ökosysteme von Mutter Natur muss bewahrt, die alpine Landschaft intakt gehalten und die Zukunft in Alta Badia für die junge Generation gesichert werden.