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Eine Vermischung in der Antike verschafft den Ladinern Gehör
In den Dolomiten entsteht durch die Vermischung von Rätern und Römern eine wunderbare Sprache, die noch heute lebendig ist
Nachdem die Alpengebiete ins Römische Reich eingegliedert waren, nahmen die in den Dolomiten lebenden Räter das Latein der römischen Soldaten und Beamten an und verwandelten es im Laufe der Jahrhunderte in die ladinische Sprache. Das Ladinisch bewahrt die Lautverschiebungen des Rätischen, die wesentlichen Elemente des heimischen Wortschatzes und sprachliche Einflüsse der benachbarten Sprachgebiete im Norden und Süden. Man kann davon ausgehen, dass einst von der Donau bis zum Gardasee, vom Gotthard-Pass im Westen bis nach Triest im Osten das ladinische Sprachgebiet verlief. Im Laufe der Völkerwanderung wurde durch das Vorrücken der Alemannen und Bajuwaren nach Süden und der Slawen von Osten das ladinische Sprachgebiet beschnitten, und der Sprach-Assimilation Vorschub geleistet.
Heute spricht man Ladinisch zu Hause, am Arbeitsplatz und - es wird in der Schule unterrichtet
Das Ladinisch ist nicht nur das Identitätsmerkmal einer Sprachgruppe, sondern Ausdruck des Selbstverständnisses der Menschen, die in den Dolomitentälern leben - früher wie heute. Es ist der Klang und Gesang, der von den Wiesen und Wäldern, den Dörfern und Pässen, den Bächen und Gipfeln widerhallt. Das Ladinisch lebt: in den Häusern, in den Plätzen, bei der Arbeit und im Schulunterricht, denn Geschichte ohne Kultur gibt es nicht.
Über Jahrhunderte hinweg, ist das Ladinisch lebendige geblieben - heute mehr denn je
Das Ladinisch war einst gleichbedeutend mit bäuerlichem Leben, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Die Nachrichten in Ladinisch auf dem Fernsehsender Rai Ladinia und die Wochenzeitung La Usc di Ladins mit ihrem Onlineportal sind die neuen linguistischen Lebensadern und Ausdruck neuer Vitalität der ladinischen Sprache.
Orte können eine Sprache verkörpern und dadurch bleibt sie lebendig
Alltag, Haus, Schule - das allein ist nicht genug. Die ladinische Sprache wird an verschiedenen Orten gepflegt und geschützt. Hier werden ihre Wesensmerkmale erforscht, geschützt und publiziert. Das „Istitut Ladin Micurá de Rü“, das Museum Ladin Ciastel de Tor, das Museum Ladin Ursus ladinicus und les viles sind die Zentren des Ladinertums, die allen Interessierten offenstehen.