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Jäger, Bauern, Unternehmer
Der ewige Tanz der Menschen um die Dolomiten
Alta Badia erzählt seine Geschichte freimütig, man muss sie nur zu lesen verstehen. Hier die Höhle am Fuße des Conturines mit den Knochen eines Bären, der vor vierzig- bis sechzigtausend Jahren lebte, dort die archäologischen Funde aus der Steinzeit, die im ladinischen Museum in Ciastel de Tor aufbewahrt werden. Hier die rätischen und römischen Spuren, dort „les viles“, ländliche Siedlungen, die vom Leben der Bauern zeugen. Und dann ist da noch das Benediktinerkloster von Badia, das dem Tal seinen Namen gibt. Und nicht zu vergessen Monsieur Dolomieu, der die Dolomiten taufte. Natürlich mangelt es auch nicht an tragischen Ereignissen, die vor allem mit dem Ersten Weltkrieg verbunden sind. Und schließlich treffen wir auf diejenigen, die aus dem Stall kommen, um die Skilifte zu erfinden. Bëgnodüs in der Moderne.
Les viles, bäuerliche Gemeinschaften zu Füßen der Dolomiten
Leben und Teilen: Das ist der Leitgedanke der Viles, der ländlichen Siedlungen, die in Alta Badia auf einer Höhe zwischen 1.200 und 1.700 Metern weit verbreitet sind. Im Gegensatz zu den typischen Südtiroler Bauernhöfen bestehen die Viles aus eng beieinander liegenden Wohnhäusern mit Ställen. Daran grenzen kleine, oft gemeinschaftlich genutzte Anlagen wie Backöfen, Getreidespeicher, Holzschuppen, Tränken und kleine Plätze, die alles miteinander verbinden. Die Felder des Umlandes der Viles sind gerecht aufgeteilt, die landwirtschaftlichen Flächen sind in Kollektivbesitz. Les viles, eine Hippie-Kommune lange vor den Blumenkindern.
Alta Badia, uralte Geschichten und Bräuche prägen die Landschaft
Kapellen, Tabernakel, Kruzifixe: Alta Badia ist übersät mit Symbolen und Zeugnissen, die von seinen Ursprüngen, seiner Geschichte, seinen Traditionen und Bräuchen erzählen. Als ob die Bewohner das Bedürfnis hatten, ihre Geschichte dadurch zu erzählen. Manchmal sind die geschaffenen Objekte von großem künstlerischem Wert, unauslöschliche Spuren des Lebens, die noch heute strahlen.