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Turtres, panicia, cajincí: Ladinische Köstlichkeiten

Dolomitengeschmack in Alpensoße: Die Küche in Alta Badia

 

Die ladinische Küche, die aus einer armen bäuerlichen Tradition entstanden ist, vernachlässigt nicht die kulinarische und gastronomische Tradition Italiens, die auf einfachen, authentischen und saisonalen Zutaten beruht. Auf dieser Grundlage, die von Generation zu Generation weitergegeben wird, bewahren die Gerichte unserer Küche eine Qualität, die in einem Wissen verankert ist, das in allen Häusern der Bewohner unseres Tals bewahrt wird. Man kann sie natürlich in den Restaurants von Alta Badia genießen, aber man kann sie auch selbst zubereiten, wenn man einige einfache Grundregeln beachtet. Es ist eine schmackhafte und unverfälschte Art, ein Stück Ladinien auch zu Hause zu genießen.

Die in den Rezepten angegebenen Zutaten sind für 4 Personen.

Bun pro! Lassen Sie sich’s gut schmecken!

Omas Rezept

Panicia, Gerstensuppe

Die Gerstensuppe, die in ganz Südtirol ein wenig anders gekocht wird, gehört zu den beliebtesten Suppen der ladinischen Tradition. Die gehaltvolle Suppe, die mit Gemüse, Getreide (Gerste) und Fleisch vorbereitet ist, schmeckt an kalten Tagen besonders gut.

Zutaten und Vorbereitung

  • 100 g Gerste,
  • 100 g Speck oder geräuchertes Schweinefleisch,
  • 1,5 l Wasser,
  • eine kleine Zwiebel, eine kleine Karotte, eine kleine Kartoffel, ein Selleriestiel, etwas Salz, Schnittlauch als Würze.

Zubereitung

Zwiebel, Sellariestiel, Speck, Gerste und Wasser zusammen in einen hohen Topf geben; ca. 2 Stunden kochen lassen. Nach ca. 20 Minuten Kochzeit, die Karotte und die Kartoffel, in feinen Stücken geschnitten, dazugeben. Mit etwas Salz und Suppenwürfel abschmecken.

Der Klassiker der ladinischen Küche

Tutres, Spinat-Tirtln

Die „tutres“, wie die Ladiner die Spinat-Tirtln nennen, sind in heißem Öl ausgebackene Teigtaschen.Traditionell werden sie mit Spinat und Topfen oder mit Sauerkraut gefüllt. Bei unseren Großeltern standen die Turtres samstags auf dem Speiseplan, meist mit Gerstensuppe serviert. Heutzutage können Sie die leckeren Turtres auf den Bauernhöfen, in den Restaurants mit ladinischen Spezialitäten und bei Dorf- und Waldfesten als „Streetfood“ genießen.

Zutaten and Vorbereitung

Für den Teig:

  • 200 g Roggenmehl,
  • 100 g Weizenmehl,
  • 1 Ei,
  • ca. 30 g Butter,
  • lauwarmes Wasser,
  • eine Prise Salz.

Für die Füllung:

  • 150 g Spinat,
  • 150 g Topfen,
  • etwas Butter,
  • 1/2 kleine Zwiebel,
  • eine Prise Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Knoblauch.

Zubereitung

Füllung
Die Butter in einem Topf schmelzen. Die gehackte Zwiebel dazugeben und bei mittlerer Hitze anbraten.
Den gekochten und gehackten Spinat dazugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen (nach Belieben Knoblauch und / oder Muskatnuss hinzufügen). Abkühlen lassen und den Topfen dazugeben.

Teig
Mehl, Ei, Butter, Salz und das lauwarme Wasser zu einem glatten und geschmeidigen Teig vermischen. Etwa eine Stunde zugedeckt ruhen lassen. Den Teig zu einer langgezogenen Rolle kneten und in kleinen Stücken schneiden. Jedes einzelne Stückchen nochmals kneten und zu einem sehr dünnen Blatt ausrollen (ca. 15 cm Durchmesser). Auf die Hälfte der Teigblätter etwas Füllung legen. Die anderen Blätter dienen als Deckel. Dabei die Ränder gut zusammendrücken. Die Turtres auf beiden Seiten in heißem Öl goldgelb backen.

Tipp
Auch Sauerkraut schmeckt als Füllung hervorragend.

Ein kompliziertes, aber sehr leckeres Gericht

Cajincí arestis, Frittierte Kartoffelkrapfen

Die „cajinci arestis" sind eines der typischsten Gerichte der gadertaler Küche. Sie sind nicht gerade einfach zuzubereiten, aber sie sind sehr, sehr lecker. Als zu Zeiten unserer Großmütter „Cajincí Tag“, waren die Köchinnen lange beschäftigt. Sie bereiteten eine relativ große Menge Krapfen zu, meist mit zwei verschiedenen Füllungen, eine Hälfte etwa mit Spinat und Topfen und die restlichen mit süßer Mohnfüllung. Die Kartoffelkrapfen wurden gerne auch folgenden Tag kalt gegessen.

Zutaten und Vorbereitung

Für den Teig:

  • 500 g Mehl,
  • 500 g Salzkartoffeln,
  • 50 g Hefe,
  • 1/2 l Milch,
  • 2 Eier,
  • 1 Esslöffel Zucker,
  • eine Prise Salz.

Für die Füllung:

  • ½ kg Spinat,
  • 300 g Topfen,
  • 1/2 Zwiebel,
  • etwas Butter,
  • eine Prise Salz, Pfeffer (nach Geschmack, eine Prise Muskat und Knoblauch).

Vorbereitung
Hefe und Zucker in warmer Milch auflösen. Ca. 10 Minuten warm ruhen lassen. Die Hälfte des Mehls dazugeben und einen Teig zubereiten. Eine weitere halbe Stunde ruhen lassen. Nun die andere Hälfte des Mehls, die Kartoffeln – zu Püree gestampft, Eier und Salz hinzufügen. Mit den Händen kneten, bis ein weicher Teig entsteht. Den Teig dünn ausrollen. Scheiben von ca. 6 cm Durchmesser stechen. Die Scheiben mit der Spinatmasse füllen (siehe Rezept Turtres) und in zwei falten. Die Ränder mit den Fingern gut zusammendrücken und noch einmal etwa 40 Minuten warm ruhen lassen. In heißem Öl backen.

Tipp
Die „cajinci arestis“ schmecken auch mit Mohnfüllung lecker. Die Füllung ist leicht vorzubereiten. Den gemahlenen Mohn in Wasser kochen, mit Honig und Rum verfeinern.

Die Südtiroler Spezialität

Bales da cioce, Speckknödel

Die Knödel, die vielfältige Spezialität aus Südtirol, können Sie als Vor- und Hauptspeise, als Beilage und sogar als süße Mehlspeise verkosten. Ein beliebtes Rezept aus Alta Badia sind die Speckknödel die als Vorspeise in Kraftbrühe oder mit brauner Butter abgeschmeckt, oder auch als Beilage, zum Beispiel mit Goulasch, serviert werden.

Zutaten und Vorbereitung (für 3 Personen)

  • 500 gr altbackene Semmeln,
  • 150 gr kleinwürfelig geschnittener Speck,
  • 3 Esslöffel Weißmehl,
  • 3 Eier,
  • eine halbe Zwiebel, ein Glas Milch, etwas Petersilie, ein wenig Schnittlauch, eine Prise Salz, etwas Öl.

Vorbereitung
Das Brot in Würfel schneiden und mit lauwarmer Milch anfeuchten. Den Speck mit der gehackten Zwiebel in Öl rösten, erkalten lassen und auf das Brot geben. Eine Handvoll Schnittlauch, Petersilie, Mehl und Salz beifügen und unter das Brot mischen. Die Eier mit einem halben Glas Milch verquirlen, über das Brot gießen und gut mit den Händen durchkneten. Mit nassen Händen Knödel formen, in kochendes Salzwasser legen und etwa 10 Min. langsam, kochen lassen.

Tipp
Anstatt Speck kann man nach Belieben auch andere Zutaten verwenden, zum Beispiel Käse, Spinat, Rote Bete, Pilze und alles was Ihnen besonders schmeckt.

Kindheitsgeschmack

Cajincí te ega, Schlutzkrapfen

Cajincí te ega erinnern an der Duft und der Geschmack der Kindheit und Familie. Und tatsächlich ist es in den meisten Familien heute noch Brauch, die Cajincí auf einem großen Servierteller, angerichtet mit Käse und reichlich geschmolzener Butter, auf den Tisch zu bringen. Die Luft ist dann vom süßlichen Aroma der Butter durchdrängt und Jung und Alt können es kaum erwarten, sich nach Belieben zu bedienen. In den Restaurants und Berghütten hat sich die Art und Weise die Cajincí zu servieren etwas geändert: hier werden sie portioniert Teller für Teller auf den Tisch gebracht. Der Geschmack und das Aroma sind aber genauso einladend und lecker geblieben wie zu Großmutters Zeiten.

Ingredienti e preparazione

Für den Teig:

  • 220 g Roggenmehl,
  • 300 g Weizenmehl,
  • 3 Eier,
  • ein Löffel Öl, lauwarmes Wasser, Salz.

Für die Füllung:

  • 400 g Spinat,
  • 400 g Ricotta,
  • 140 g Butter,
  • eine kleine Zwiebel, etwas geriebener Käse, Salz und Pfeffer, (Muskatnuss).

Vorbereitung
Bereiten Sie mit den oben aufgeführten Zutaten den Teig zu, er soll ziemlich elastisch bleiben. Etwa 1 Stunde ruhen lassen. In der Zwischenzeit den Spinat waschen und in Salzwasser kochen. Spinat abgießen, hacken und mit Salz und Pfeffer (nach Belieben etwas Muskatnuss) und einer Handvoll geriebenem Käse (ca. 40 g) abschmecken. Die gehackte Zwiebel in etwas Butter anbraten und den Spinat hinzufügen. Lassen Sie abkühlen und mischen Sie den Ricotta bei.
Rollen Sie den Teig in einer dünnen Schicht aus. Arbeiten Sie ziemlich schnell, damit der Teig nicht trocknet. Stechen Sie mit einem Ausstecher (oder einem Glas) Scheiben mit einem Durchmesser von ca. 8 cm aus. Legen Sie etwas Füllung in jeder Scheibe (übertreiben Sie es nicht, denn die Scheiben müssen gefaltet und geschlossen werden). Falten Sie die gefüllten Scheiben halbmondartig und schließen Sie sie sorgfältig indem Sie die Ränder gut zusammendrücken.
Die Cajincí in gesalzenem Kochwasser ca. 5 Minuten kochen. In der Zwischenzeit die restliche Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen, bis sie haselnussbraun wird. Servieren Sie die Cajincí auf einem großen Servierteller oder portioniert in mehreren Tellern. Vor dem Servieren mit geriebenem Käse und reichlich geschmolzener Butter bestreuen. (Das Rezept stammt aus dem Buch "Sapori delle Dolomiti" von Rosmarie Pescosta).

Tipp
Als Füllung eignen sich auch Kartoffeln und Spinat, rote Rüben, Champignons oder was auch immer Ihre Phantasie vorschlägt.

Ein Gericht aus der Recyclingküche

Grestl, gadertaler Gröstl

In früheren Zeiten war Resteverwendung keine Mode, es war ganz einfach ein Lebensstil welches auch beim Kochen angewandt wurde. Ein typisches „Recycling-Gericht“ aus Großmutters Zeiten ist das Gröstl, in ladinischer Sprache „grestl“ genannt. Heutzutage ist die Zubereitung in den Schutzhütten und Restaurants des Tales etwas aufwändiger und einfallsreicher (es können nach Belieben viele verschiedene Zutaten hinzugefügt werden) und das Fleisch wird speziell für das Gericht zubereitet.

Zutaten und Vorbereitung

  • 250 g Fleisch/Braten,
  • 500 g Kartoffeln,
  • 1 Zwiebel,
  • Butter,
  • Salz und Pfeffer,
  • frischer Schnittlauch.

Vorbereitung
Kartoffeln mit Schale kochen und abkühlen lassen. Kalte Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Fleisch in Stücke/Scheiben schneiden und Zwiebeln fein hacken. Kartoffeln in heißer Butter geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken Zwiebel hinzugeben und goldbraun anbraten. Fleisch (wenn vorhanden auch mit etwas Soße) beimischen, und weiter braten bis die Kartoffeln schön knusprig sind. Auf den Tellern zubereiten und vor dem Servieren mit Schnittlauch bestreuen.

Tipps
Als Fleisch/Braten können alle beliebigen Fleischsorten verwendet werden, ob Rind, Kalb, Schwein, Wild oder Huhn. Besonders gut schmeckt das Gröstl mit Krautsalat. Wer es noch etwas deftiger mag, der kann auf dem Gröstl noch ein Spiegelei dazu geben oder Speck beimischen.

Der ideale Hüttenkuchen

Pössl da pom, Apfelschmarren

Kaiserschmarrn, die beliebte Süßspeise österreichischer Abstammung, kennt wohl jeder der in einer Hütte oben am Berg eine Ruhepause eingelegt hat. Eine leckere Variante des Kaiserschmarrns, leichter und fruchtiger ist der Südtiroler Apfelschmarrn. Die Zubereitung ist schnell und einfach. Die Speise eignet sich auch bestens als herzhaftes Einzelgericht.

Zutaten und Vorbereitung

  • 150 g Mehl,
  • 100 ml Milch,
  • 100 ml Sahne,
  • 6 Eigelb,
  • 1/2 Pkg. Vanillezucker,
  • 1 EL Rum,
  • 6 Eiweiß,
  • 1 Prise Salz,
  • 40 g Zucker,
  • 200 g Äpfel, in Blättchen geschnitten,
  • Öl zum Backen,
  • Butter zum Schwenken,
  • Staubzucker zum Bestreuen.


Zubereitung
Das Mehl, die Milch, die Sahne, das Eigelb, den Vanillezucker und den Rum zu einem glatten Teig rühren. Das Eiweiß und das Salz leicht schlagen, dann mit dem Zucker zu Schnee schlagen und unter die Masse heben. In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen, den Schmarrenteig eingießen, mit den Äpfeln bestreuen, die Unterseite goldgelb backen, dann umdrehen. Anschließend die Pfanne in das vorgeheizte Backrohr stellen und den Schmarren bei 200 Grad etwa 3-5 Minuten backen. Danach wird der Schmarren mit zwei Gabeln in Stücke gerissen. Mit etwas Staubzucker bestreuen, etwas Butter dazugeben und noch kurz auf dem Herd schwenken, so dass der Zucker karamellisiert. Auf heißen Tellern anrichten, nochmals mit Staubzucker bestreuen und servieren.

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