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Mi post incëria

Meine Wohnung um

„Die heimischen Berge sind für mich insbesondere im Winter Refugium und Ort der Besinnung. Ihre Stille schafft eine fast heilige Atmosphäre, gerade so als würden sie der regungslosen Welt lauschen. Diese Beziehung ist geprägt von Respekt und Bewunderung, weiß und rein bedeckt der Schnee alles wie mit einem Mantel, alle Geräusche werden gedämpft, sodass lediglich Platz für den eigenen Atem und die eigenen Gedanken bleibt.

Einsamkeit, begriffen als persönlicher Freiraum und nicht als Isolation, ist für mich besonders wertvoll. In diesen Momenten schärft sich meine Wahrnehmung, feinste Details kommen zum Vorschein, Gefühle werden lebendiger. Einsamkeit wird zu einer Linse, die es mir ermöglicht, die Welt und mein eigenes Fühlen mit größerem Tiefsinn zu betrachten – und jeder Augenblick wird zu einer intensiveren und authentischeren Erfahrung.

Was diese Bilder über die Geografie und die Jahreszeit hinaus miteinander verbindet, ist die Atmosphäre der Stille und der Verschwiegenheit, die sie vermitteln. Obwohl sie zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen worden sind, scheinen sie alle dieses Gefühl von Einsamkeit und Erhabenheit einzufangen, das es in den Bergen nur im Winter gibt. Der Kontrast zwischen der monochromen Schlichtheit der schneebedeckten Landschaft und den deutlich hervortretenden Details stellt ebenso einen visuellen Reiz dar: kahle Bäume, lange Schatten, Bergspitzen. Jede Aufnahme scheint eine Geschichte der Stille und des Wartens zu erzählen und eine Einladung zu sein, innezuhalten und die Essenz des Ortes zu ergründen.

Für diese und alle meine Aufnahmen beginne ich mit einer allgemeinen Einschätzung des Gebiets, das ich erkunden möchte, habe jedoch keine genaue Vorstellung von der Aufnahme, die ich suche. Ich bereite mich wie für eine Wanderung vor, mit dem Wissen, dass ich mir Zeit nehmen werde, die Landschaft zu beobachten und mich von ihr inspirieren zu lassen. Oft bieten sich während des Gehens unerwarteter Weise fotografische Gelegenheiten: ein besonderer Lichteinfall, ein Kontrast zwischen dem Weiß des Schnees und einem Felsen, ein Schattenspiel.

In meinen Bewegungen versuche ich präsent und aufmerksam gegenüber meiner Umgebung zu sein. Jeder Winkel, jeder Perspektivenwechsel kann eine Szene offenbaren, die ich zuvor nicht berücksichtigt hatte. Ich erzwinge das Foto nicht, sondern warte darauf, dass die Landschaft zu mir spricht. Ich gehe also mit der Absicht los, sie zu erkunden, und wenn das Foto entsteht, ist es fast eine zufällige Begegnung, ein Geschenk des Berges, das ich gelernt habe, zu erkennen, einzufangen und zu respektieren.“

Gustav Willeit ist in Bruneck geboren und in Corvara in Alta Badia aufgewachsen. Er studierte an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich und eignete sich dort die technischen Fähigkeiten an, die in seinen formalen Strukturen klar zum Ausdruck kommt und seine ureigene poetische Vision der Welt untermauern. Unter anderem arbeitete er auch als Assistent verschiedener Fotografen in diversen Studios in Zürich. Seit 2006 ist er als freier Fotograf tätig.

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Gustav Willeit
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