Fünfzehn Jahre Skifahren mit Genuss

Erneut lässt die Sterneküche mit Skifahren mit Genuss die Dolomiten in kulinarischem Glanz erstrahlen. Mit einer neuen Ausgabe startet die Genussveranstaltung in die Wintersaison 2024–25, die seit fünfzehn Jahren erfolgreich die Gipfel von Alta Badia mit einer ebenso einfachen wie gewagten Formel bereichert: neun Sterneköch*innen präsentieren jeweils ein Gericht, das sie ad hoc für die jeweilige Schutzhütte kreiert haben. Die Veranstaltung ist mittlerweile ein Fixpunkt im gastronomischen Gästeangebot in Südtirol und ein perfektes Zusammenspiel aus Natur, Skifahren und exzellentem Essen auf höchstem Niveau.

Die von Solidarität geprägte Erfolgsgeschichte beginnt auf 2.079 Metern Höhe, wo Markus Valentini die Ütia Bioch führt, die einst seinem Vater Goffredo gehörte: Die Berghütte blickt seit Anfang der 90er-Jahre auf eine bewährte Tradition ladinischer Gastfreundschaft zurück: „Eines Tages meinte mein Freund und mehrfach ausgezeichneter Sternekoch Norbert Niederkofler in einem Gespräch zu mir: Wir müssen uns für die hochgelegenen Berghütten etwas Besonderes einfallen lassen und die Qualität des kulinarischen Angebots für die Gäste der Vorzeigebetriebe in den Dolomiten steigern. Also haben wir Südtiroler Sterneköche engagiert und sie gebeten, jeweils ein Gericht für eine Hütte in Alta Badia zu entwickeln: Die erste Ausgabe von Skifahren mit Genuss war geboren.“ Die Idee, international renommierte Köch*innen auf die Berghütten zu bringen, war bahnbrechend, „aber sie hat gezeigt, dass auch in der Höhe feine Küche auf höchstem Niveau gefragt ist und geschätzt wird“, so Valentini. Heute sind neun Berghütten die Protagonist*innen eines Projekts, das Jahr um Jahr wächst und Feinschmecker*innen und Neugierige anlockt. „Im Bioch haben wir eine Weinkarte mit 1.430 Etiketten und 11.000 Flaschen, was anfangs undenkbar gewesen wäre.“

Diese Begeisterung teilt auch Roberto Huber, Direktor von Alta Badia Brand, verantwortlich für das Projekt: „Wir sind das einzige Skigebiet in den Alpen, das ein solches Erlebnis bietet. Es ist wunderbar zu sehen, wie Skigäste, die sich auf einer Hütte nur Pommes Frites und Bratwurst erwarten, sprachlos vor einem Gericht sitzen, das in einem Sternerestaurant angerichtet und serviert werden könnte. So ein Erlebnis vergisst man nicht so schnell.“

Die kulinarischen Kreationen widmen sich stets einem jährlich wechselnden Thema: Vom 5. Dezember 2024 bis Saisonende im April 2025 ist es heuer Lebensfreude. Zu den Protagonist*innen dieser Ausgabe zählen diesmal Köch*innen vom Kaliber eines Massimiliano Alajmo mit drei Michelin-Sternen, Valeria Piccini vom Zwei-Sterne-Restaurant Da Caino in Montemerano, Viviana Varese vom Passalacqua in Como, Giuseppe Guida von der Antica Osteria Nonna Rosa in Vico Equense, Cristian Fagone vom Restaurant Impronte in Bergamo, Pier Giorgio Parini vom Quimérico in Cervia, Giancarlo Morelli vom Pomiroeu in Seregno und Simone Padoan vom I Tigli in San Bonifacio. Simone Cantafio, Chefkoch des mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurants La Stüa de Michil im Hotel La Perla in Corvara, beschreibt das Gericht für die Hütte Ütia I Tablá wie folgt: „Ich habe den Tortellino in Brodo, einen Klassiker der traditionellen italienischen Küche, mit einem Hauch von Berg neu interpretiert: Die Füllung besteht aus Pusterer Kartoffeln und Graukäse, einem typischen Käse aus unseren Tälern, während die Brühe mit Yuzu Kosho aromatisiert wird, einer japanischen Zutat mit zitrusartiger, pikanter Note. Dieses Gericht wärmt und spendet Energie – also wie geschaffen für Skifahrer*innen.“

Cantafio, der bei Cracco und Marchesi gelernt hat, gesteht, wie anregend es ist, mit anderen Spitzenköch*innen zusammenzuarbeiten: „Dies ist meine vierte Ausgabe und es erfüllt mich mit Stolz, neben Namen wie Alajmo und in den vergangenen Jahren Pierangelini zu stehen. Es ist unglaublich, dass es auf unseren Skihütten eine solche Konzentration kulinarischer Exzellenz gibt.“

Ein Ereignis, das sich niemand entgehen lassen sollte, ist die Gourmet Skisafari, mit der jedes Jahr die Sterneküchen-Saison auf den Pisten eingeläutet wird: Skifahrer*innen fahren von Hütte zu Hütte – Piz Boé Alpine Lounge, Pralongiá, Bioch, I Tablá, Moritzino, verkosten die Kreationen der Köch*innen und lauschen den Geschichten hinter den Gerichten direkt aus dem Mund der führenden Michelin-Sterne-Träger*innen. „Das Erlebnis ist unvergesslich“, bestätigt Roberto Huber, „denn die Gourmet Skisafari bietet den Gästen die Möglichkeit, während ihres Skiausflugs in der gemütlichen Umgebung einer Berghütte Gerichte auf höchstem Niveau zu essen. Die neun Hütten, die sich beteiligen, sind Piz Boé Alpine Lounge, Pralongiá, Bioch, I Tablá, Moritzino Jimmi, Las Vegas, L'Tamá, Lé. Es ist wie ein Spiel, ein Vergnügen, ein Erlebnis, das die Faszination für Neues mit Kochkunst verbindet.“

Was Skifahren mit Genuss so einzigartig macht, ist die tiefe Verbundenheit mit dem Gebiet, die sich wie ein roter Faden durch alle Ausgaben der Veranstaltung zieht. Die Köch*innen sind aufgerufen, lokale Produkte wie Bergkäse, Alpenkräuter und einheimisches Fleisch aufzuwerten und somit zum Erhalt der Kochtradition in Alta Badia beizutragen. „Die Menschen wissen es zu schätzen, dass die Gerichte die Region widerspiegeln“, betont Valentini, „die eigentliche Herausforderung besteht darin, das Angebot jedes Jahr zu erneuern, ohne dabei die Qualität aus den Augen zu verlieren. Für uns Hüttenwirt*innen ist es wichtig, weiterhin an dieses Projekt zu glauben, denn es funktioniert. Die Gäste sind immer auf der Suche nach neuen, Sinne betörenden Abenteuern, die sie nicht nur visuell, sondern auch olfaktorisch und geschmacklich reizen.“

Simone Cantafio seinerseits meint, dass es nicht schwer sei, die Begeisterung hoch zu halten: „Wir sind sehr stolz auf das, was wir in diesen Jahren aufgebaut haben, und ich denke, dass dies der richtige Weg ist. Aber wir dürfen nicht stehen bleiben, wir müssen der Kreativität Raum geben, sich zu entwickeln. Nachhaltigkeit wird sicherlich eines der zentralen Themen der nächsten Ausgaben sein.“

Skifahren mit Genuss ist jedoch nicht nur Synonym für kulinarische Exzellenz: Seit einigen Jahren hat die Initiative auch eine wohltätige Dimension, die einer hochkarätigen Veranstaltung zusätzliche Tiefe und Bedeutung verleiht. Für jedes verkaufte Gericht werden nämlich 3 Euro an die Stiftung La Miglior Vita Possibile in Padua gespendet, eine gemeinnützige Organisation, die sich an vorderster Front für die Palliativpflege von Kindern einsetzt. „Letztes Jahr konnten wir über 18.000 Euro für dieses Kinderhospizprojekt spenden“, verrät Valentini, „eine Summe, auf die wir sehr stolz sind und die wir dieses Jahr hoffentlich noch übertreffen werden.“